Editorial

Beweise, dass es im Zweifel immer gegen Israel geht, gibt es zuhauf. In der weit gefassten Linken wird alles ausbeuterische Übel auf den jüdischen Staat projiziert, da ist man sich nicht zu schade gemeinsame Sache mit IslamistInnen zu machen, ganz praktisch auf dem Frauendeck hockend oder ideologisch argumentativ. In der schwul-lesbischen bzw. LGBT Szene sieht es kaum anders aus. Bei der Gay Pride Parade in Toronto durfte nach anfänglichem Ausschluss eine Organisation mit Namen Queers against Israeli Apartheid doch mitlaufen, nachdem es Proteste gab und den VeranstalterInnen Zensur vorgeworfen wurde. Schlimmer und offensichtlich antisemitisch verhielten sich die Pride OrganisatorInnen aus Madrid: eine israelische Delegation wurde kurzfristig ausgeladen. Begründung: die Angriffe auf die sogenannte Freedom Flotilla. Darüber hinaus wäre es schwierig die Sicherheit der israelischen Queers zu gewährleisten. Wie kann es sein, dass derartiges kaum mehr einen Skandal provoziert?

Beweise, dass es im Zweifel immer gegen Israel geht, gibt es zuhauf. In der weit gefassten Linken wird alles ausbeuterische Übel auf den jüdischen Staat projiziert, da ist man sich nicht zu schade gemeinsame Sache mit IslamistInnen zu machen, ganz praktisch auf dem Frauendeck hockend oder ideologisch argumentativ. In der schwul-lesbischen bzw. LGBT Szene sieht es kaum anders aus. Bei der Gay Pride Parade in Toronto durfte nach anfänglichem Ausschluss eine Organisation mit Namen Queers against Israeli Apartheid doch mitlaufen, nachdem es Proteste gab und den VeranstalterInnen Zensur vorgeworfen wurde. Schlimmer und offensichtlich antisemitisch verhielten sich die Pride OrganisatorInnen aus Madrid: eine israelische Delegation wurde kurzfristig ausgeladen. Begründung: die Angriffe auf die sogenannte Freedom Flotilla. Darüber hinaus wäre es schwierig die Sicherheit der israelischen Queers zu gewährleisten. Wie kann es sein, dass derartiges kaum mehr einen Skandal provoziert?

Die Antwort darauf wie auf die Fragen, warum Israel z.B. beim Eurovision Song Contest mitträllert oder es in der Champions League zu Begegnungen Bayern München gegen Maccabi Haifa kommen kann, ist einfach: weltweiter Antisemitismus, der weltweit toleriert wird. Weil sich diverse arabische Verbände weigern Israel anzuerkennen, spielt das Land in vielen Sportarten und anderen Wettbewerben im europäischen Vergleich. Das wird so hingenommen, als kulturelle Besonderheit der arabischen FunktionärInnen oder weil man es irgendwie versteht, dass man gegen Israel ja durchaus etwas haben kann. Manche Verbände nehmen lieber Strafen in Kauf als israelische SportlerInnen als GegnerInnen anzuerkennen. Auch Sport, bei dem die Nationalität quasi keine Rolle spielt, bildet keine Ausnahme. Im Tennis trifft der ganz normale Judenhass aktuell Shahar Peer. Die israelische Jüdin muss auf abseitigen Courts spielen, weil dort angeblich ihre Sicherheit besser gewährleistet werden kann, wird regelmäßig beschimpft oder gar nicht erst zu einem Turnier zugelassen. Die Veranstalter der Dubai Open zahlten 2009 lieber 300.000 Dollar Strafe als Peer eine Einreiseerlaubnis zu gewähren.

Israel und Israelis sollen isoliert und ausgegrenzt werden. Das zeigen auch die vielfachen Boykottaufrufe bzw. –versuche gegen israelische Produkte. UnilehrerInnen aus England sorgten schon vor drei Jahren mit ihrem Boykott israelischer WissenschaftlerInnen für unrühmliches Aufsehen. KünstlerInnen und MusikerInnen werden aufgefordert nicht in Israel zu spielen, viele beugen sich dem Druck oder teilen die antisemitischen Begründungen. Die abgehalfterten Boney M spielten gerne in Ramallah und zögerten nicht, den Klassiker Rivers of Babylon auszulassen, da er als zu israelfreundlich interpretiert werden könne. Johnny Rotten bildet eine angenehme Ausnahme, der alte Punker wird inzwischen als Rassist beschimpft, weil er seinen Auftritt in Tel Aviv unter anderem so begründete: »Wenn sich Elvis fucking Costello aus einem Gig in Israel rausziehen will, weil er plötzlich sein Mitgefühl mit den PalästinenserInnen entdeckt hat - gut für ihn. Aber ich habe eine absolute Regel: So lange kein arabisches Land, kein muslimisches Land mit einer Demokratie in Sicht ist, verstehe ich nicht, wie jemand ein Problem damit hat, wie sie [die PalästinenserInnen] behandelt werden.«

Punk`s not dead!